Schwimmringdichtungen (Kammerdichtung) sind ideale Dichtungskonzepte für rotierende Anlagen, bei denen Gleitringdichtungen an Ihre Grenzen kommen. Sind Umfangsgeschwindigkeiten zu hoch (>40 m/s), wie in Dampfturbinen oder bei Kompressoren, stellen die schwimmend auf der Welle gleitenden Dichtungen ein bewehrtes Konzept dar. Wir können bei sorgfältiger Auslegung 250 m/s an Gleitgeschwindigkeit realisieren. Bei Anwendungen mit hohen Radialauslenkungen der Welle (Lüfter, Mischer, usw.) ist eine Auslegung von bis zu 5 mm Radialauslenkung kein Problem. Hierfür werden segmentierte Dichtringe verwendet, die diese kompensieren. Tritt eine Wellenauslenkung auf, sorgt die umliegend gespannte Feder für eine Rückführung der Segmente in ihre Ausgangssituation. Die Segmentdichtringe werden je nach Anwendung aus PTFE oder Graphit angeboten. Diese unterscheiden sich lediglich in ihrer Belastbarkeit. Graphit hat durch seine physikalischen Eigenschaften bestmögliche Gleiteigenschaften und höchste Temperaturbeständigkeiten, was sich vor allem in der Standzeit ausdrückt. Hochdruckanwendungen werden durch einteilige Dichtringe und Sperrgasanschlüsse abgedichtet und sorgen für eine prozesssichere Produktion. Hierfür werden Panzerkohledichtringe verwendet, die durch ihren Metallmantel eine nötige Stabilität auf den Graphitdichtring übertragen. Des Weiteren ist ein selbstjustierendender Dichtspalt bei Temperaturschwankungen erzielbar. Anwendungen im Hochtemperaturbereich bis 800°C sind durch diese Konzepte realisierbar.
Die Kammerdichtungen stellen durch Ihre geteilte Ausführung eines der wartungsfreundlichsten Dichtungskonzepte dar. Sie haben durch Ihre Bauform eine sehr kurze Axiale Einbaulänge.